15.02.2024 Obstbau ist bunt!!!

Echt jetzt??? Auf dem verbandspolitischen Nachmittag des Landvolkes Niedersachsen, welcher traditionell als Teil der Norddeutschen Obstbautage in Jork stattfindet, wurde dem Publikum ein Apfel-Logo in Regenbogen-Farben präsentiert mit dem Spruch “Obstbau ist bunt”. Warum dieser Gruß an den links-grünen Gesslerhut? Gab es transphobe Vorfälle im Obsthof? Es ist anzunehmen, dass die zumeist konservative Gruppe der Obstbauern einhellig der Meinung ist, dass es genau zwei Geschlechter gibt, wie auch die Fußballfans, die mit dieser Meinung gerade anecken, s. HIER.

Oder wollte man den anwesenden Landwirtschaftsminister Özdemir beeindrucken und gnädig stimmen?

Vermutlich hat sich das Publikum gar keine Gedanken über diese Anbiederung an den “woken” Zeitgeist gemacht, denn der Obstbau hat, wie die Landwirtschaft allgemein, gerade andere Sorgen. Die beiden Sprecher des Obstbaus, Claus Schliecker und Jens Stechmann, erläuterten dem Minister die grundsätzlichen Probleme der Betriebe im Alten Land. So müssen diese z.B. für ihre Erntehelfer den deutschen Mindestlohn von 12 € zahlen (2023), während polnische Äpfel mit einem Mindestlohn von 4,87 € produziert und in Deutschland auf den Markt gebracht werden. Weitere Wettbewerbsverzerrungen entstehen durch die hohen Energiepreise in Deutschland sowie uneinheitliche Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln innerhalb der EU und weltweit – die Rückstände auf importiertem Obst und Gemüse interessieren die Verbraucherschützer scheinbar nicht, während deutsche Bauern unter höchsten Produktions- und Sozialstandards arbeiten und daher preislich mit ausländischer Ware nicht mithalten können. Die vielzitierte Bürokratie tut ihr Übriges.

Landwirtschaftsminsiter Özdemir zeigte sich guten Willens, die Probleme der Obstbauern zu bearbeiten (er distanzierte sich von den Beschlüssen seiner Kabinettskollegen zum Agrardiesel und der KFZ-Steuer). Konkrete Zusagen machte er nicht, forderte aber einen rascheren Ausbau “erneuerbarer Energien”, zur Not auch mit oberirdischen Stromtrassen, und empfahl den Obstbauern, sich mit “Agri-PV” zu befassen, einer Konstruktion von Solarpaneln über den Obstbäumen. Erste Ansätze hierzu gibt es bereits in Mittelnkirchen, s. HIER. Aber es wird nicht helfen. Herr Özdemir hat leider immer noch nicht begriffen, dass die sog. Energiewende bereits gescheitert ist, s. HIER z.B. ein Bericht von Prof. Fritz Vahrenholt.

Fazit: Man ist respektvoll miteinander umgegangen.

Astrid zum Felde

Ist die Samtgemeinde Lühe queer?

Foto: Astrid zum Felde