Danke an den Landrat und Klinikchef für die schnelle Rückmeldung.
Über meinen Antrag zur Videotelefonie für Patienten (s.u.) haben der Landrat und Herr Ristau, Chef der Elbe Kliniken gesprochen. Sie haben mir mündlich folgende Rückmeldung zukommen lassen, die ich hier versuche wiederzugeben. Damit begründet sich, warum ich meinen Antrag zurückziehe.
- Videotelefonie ist für Patienten der Elbe Kliniken bereits möglich. Die meisten Patienten nutzen dazu ihre privaten Endgeräte.
- Selbst Tablets für Patienten seien ausreichendend vorhanden. Sie würden gerade an Patienten weitergegeben, die einen längeren Aufenthalt in der Klinik haben. Es sei nicht nötig, mehr Geräte zu beschaffen.
- Patienten, die selbst nicht in der Lage sind, eine Videoverbindung zu Angehörigen oder Freunden herzustellen, werden durch die Pflegekräfte unterstützt. Die Pflegekräfte würden das leisten können.
- Um wegen Corona möglichst wenige Personen in den Kliniken zu haben, wäre es nicht hilfreich, zusätzliche Helfer zu beschäftigen.
- Das WLAN-Netz funktioniere in den Elbe Kliniken und ist im Gegensatz zu anderen Kliniken für Patienten kostenfrei.
- Derzeit wird auch keine tägliche Telefonpauschale erhoben. Die Patienten könnten also kostenfrei hinaustelefonieren.
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Hier der Antrag im Wortlaut:
Die AfD-Fraktion beantragt, kurzfristig und unbürokratisch Voraussetzungen zur Videotelefonie von stationär aufgenommenen Patienten in unseren Elbekliniken zu schaffen.
Das derzeitige Besuchsverbot in den Elbekliniken vergrößert für die meisten Patienten die leidvolle Erfahrung ihrer eigentlichen Krankheit. Dabei ist hinlänglich bekannt, dass Besuche und persönlicher Zuspruch für das Wohlbefinden wichtig sind und den Genesungsprozess beschleunigen. Gerade um Weihnachten, dem Fest der Nächstenliebe, empfinden Patienten und ihre Angehörigen und Freunde die Isolation in Krankenhäusern als besonders schmerzlich.
Das allein sollte reichen, um kurzfristig Anstrengungen zu unternehmen, die Elbekliniken beim Projekt Videotelefonie für Patienten zu unterstützen.
Konkret sollte es kurzfristig möglich sein, jeweils pro Station ein Tablet und einen ehrenamtlichen Videohelfer einzusetzen. Der Videohelfer soll dabei die Videoverbindungen zu Angehörigen und Freunden der Patienten herstellen, die dies möchten, aber technisch selbst nicht können. Das heißt, er lässt sich von Patienten Kontaktdaten geben und stellt die Verbindung (möglicherweise im ersten Schritt telefonisch und dann per Video) her oder vereinbart Videotermine. Wenn Patienten dies möchten, kann er das sicher auch mit privaten Geräten der Patienten tun, wenn diese ihn von jeglichen Haftungen freistellen.
Außerhalb der Zeiten, an denen der Videohelfer das Stationstablet ans Bett der Patienten tragen kann, sollte das Tablet zur Videotelefonie in einem separaten Raum für Patienten selbst zugänglich sein.
Es geht jetzt nicht darum, eine ausgefeilte technische Patientenversorgung zu schaffen, die sicher irgendwann so aussieht, dass jeder Patient ein Gerät für Videotelefonie, Arztgespräch, TV, Internet und mehr hat.
Hier soll hauptsächlich die Zeit der Besuchsverbote überbrückt werden und das kann sicher auch mit gespendeten oder geliehenen Geräten beginnen (z.B. Schultablets in Ferienzeiten).
Da Sie, Herr Landrat, berichtet haben, dass sich für die Impfkampagnen genügend ehrenamtliche Helfer gemeldet haben, kann ich mir vorstellen, auch hierfür kurzfristig Helfer zu finden.
Auch ich persönlich biete an, für 40 Stunden mit einem privaten Tablet in die Buxtehuder Elbeklinik zu gehen.
Da Sie auch berichtet haben, täglich mit den Elbekliniken in Kontakt zu stehen, möchte ich hiermit auch Sie persönlich bitten, im nächsten Gespräch mit der Krankenhausleitung die Videotelefonie für Patienten zu thematisieren. Die Krankenhausleitung muss entscheiden, wie und wo die Helfer in den Klinikalltag eingebunden werden können. Dass kein Pfleger diese Aufgabe zusätzlich übernehmen kann und eher durch den Videohelfer entlastet werden sollte, ist ein weiterer Aspekt unseres Antrages.
An dieser Stelle möchte ich auf Krankenhäuser verweisen, die bereits Videotelefonie für Patienten anbieten. Ich habe nur kurz gesucht und verlinke hier die folgenden drei: KKH Kliniken, Klinikum Osnabrück, Helios.
Ebenso könnten Sie die Elbeklinik mit Software oder freiwilligen Technikern zur Vorbereitung der Tablets unterstützen. Hoffentlich ist eine ausreichend hohe WLAN-Bandbreite in den Kliniken verfügbar. Wenn nicht, ist die Priorisierung der Kliniken auch gegenüber dem Dienstanbieter nochmals zu verdeutlichen.
Bitte versuchen Sie als Träger der Krankenhäuser zu intervenieren und zu unterstützen.
Selbst wenn die finanziellen Mittel erst im nächsten Jahr beschlossen werden können, gilt es jetzt zu handeln. Entsprechende Aufrufe zur Hilfe über die Internetseiten der Elbeklinik und des Landkreises würden sicher schnell zum Erfolg führen.
Mit freundlichen Grüßen
Anke Lindszus, Vorsitzende der AfD Fraktion im Kreistag Stade