Aus der nunmehr öffentlichen Mitteilungsvorlage 2021/206-1 der Verwaltung der Hansestadt Buxtehude, die Aufgrund einer Anfrage der AfD-Fraktion zur Umbenennung der Dolly-Vetterli-Straße in Buxtehude erfolgte, ergeben sich sehr viele interessante Erkenntnisse.
Hier weitere interessante Fakten. Zitat:
Er war „Zunächst Mitglied der SPD und dem Reichsbanner und wurde 1930 Mitglied der KPD“. „Wegen seiner illegalen Tätigkeit (Leitung der KPD in Buxtehude) wurde er 1934/35 wegen Hochverrats verurteilt. Nach Verbüßung seiner Haftstrafe wurde er 1940 ins KZ Sachsenhausen und 1943 ins Außenlager Lichterfelde überführt“.
Dann wird Nachstehendes berichtet:
„1947 siedelte er nach Ostberlin um und errichtete eine Baustoffhandlung.1950/51 war er im DDR-Ministerium für Schwerindustrie für den Aufbau eines Bergungsbetriebes für Schrott und andere Wertstoffe zuständig und war im Anschluss von 1951 bis 1962 Abteilungsleiter bei der Dt. Reichsbahn“ (So hieß tatsächlich die Bahn der DDR).
Völlig lebensfremd dazu eine Antwort der Behörde „Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) vom 07.09.2004, aus der hervorgeht, dass er sich „weder in besonderer Weise für noch gegen die DDR engagiert habe“.
Wir, die AfD-Fraktion in Buxtehude, haben große Zweifel daran, dass ein Abteilungsleiter in einem Ministerium einer Diktatur sich nicht für diese Diktatur „in besonderer Weise“ eingesetzt haben soll. Diese Aussage halten wir entweder für völlig naiv oder bewusst manipuliert. Deshalb haben wir den nachstehenden Antrag an den Rat der Hansestadt Buxtehude bzw. die Bürgermeisterin gestellt:
Sehr geehrte Frau Oldenburg Schmidt,
der Inhalt der Mitteilungsvorlage 2021/206 1 veranlasst die AfD Fraktion zu beantragen, die vom Rat der Hansestadt Buxtehude getroffene Entscheidung zur Benennung von Straßen im Baugebiet Giselbertstraße in einem weiteren Fall abzuändern.
Der vorgenannten Mitteilungsvorlage ist zu entnehmen, dass Rudolph Welskopf jahrzehntelang Mitglied der in der Bundesrepublik Deutschland wegen verfassungsfeindlichen Bestrebungen verbotenen KPD war und aktiv für die Diktatur des Walter Ulbricht Regimes gearbeitet hat. Sein Werdegang in dieser Diktatur ist eindeutig. „Ministerium der DDR für Schwerindustrie“ und „von 1951 bis 1962 Abteilungsleiter bei der Deutschen Reichsbahn“. Es grenzt schon entweder an bodenlose Naivität oder an politische Selbstverleugnung, um die Angelegenheit mit dem Satz … dass er sich „weder in besonderer Weise für noch gegen die DDR engagiert“ hat, bewenden zu lassen.
Ein Abteilungsleiter in einem Ministerium eines diktatorischen Staates soll nicht eine Stütze der Diktatur gewesen sein? Das ist weder glaubhaft noch real. Zudem ist aus der Mitteilungsvorlage noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen, dass dieser angebliche Widerstandskämpfer sich für einen freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat jemals eingesetzt hätte.
Die AfD Fraktion beantragt deshalb, der Rat der Hansestadt Buxtehude möge beschließen, die Benennung der Rudolph Welskopf Straße bis zu den zu erwartenden Erkenntnissen aus dem „Projekt zur Aufarbeitung der NS Zeit“ auszusetzen.
Helmut Wiegers,
AfD Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Buxtehude