04.03.2023 Klimawandel

Foto: pixabayKolumne

Jüngst veröffentlichte Dr. Daniel Stelter unter think-beyondtheobvious.com zwei interessante Interviews. Das eine führte er mit dem Klimaforscher und einer der Leitautoren am Weltklimabericht des Weltklimarates, Prof. Dr. Jochen Marotzke (Max-Planck-Institut). Das zweite führte er mit der TAZ-Autorin Ulrike Herrmann.
Ich habe folgende Kernaussagen aus dem Interview mit Prof. Marotzke entnommen:
1. Das Klima ändert sich und in ca. 10.000 Jahren könnten die Polkappen komplett abgeschmolzen sein.
2. Bis dahin werden sukzessive die Unwetter und deren vor allem finanzielle Schäden größer werden.
3. Kipppunkte für den Klimawandel hält er für nicht bewiesen.
4. Es gibt derzeit keine andere plausible Erklärung als den menschgemachten CO2-Ausstoß für die Beschleunigung des Klimawandels, wie sie seit 1850 festzustellen sei.

Deswegen ist gem. seinem Punkt 1 auch der Kölner Dom immer noch nicht unter Wasser, obwohl der Spiegel dies schon vor 40 Jahren prognostizierte. Dankbar bin ich für seine Feststellungen „keine Kipppunkte“ und kein Beweis für CO2 als Ursache. Die Feststellung „Keine Kipppunkte“ sollte uns beruhigen, da wir zwar handeln müssen, aber gem. seinem Punkt 2 bis dahin keine Katastrophe droht, sondern „nur“ eine stetige Verschlechterung. Somit ist der deutschen Klimahysterie der Boden entzogen. Damit bleibt aber, wenn wir dem folgen, und das sollten wir, bis wir bessere Erkenntnisse haben, die Aufforderung zur Lösungsfindung. Lösungen können in Verzicht und in Innovationen liegen und müssen, da CO2 keine Grenzen kennt, weltweit wirksam werden. Um nachhaltig und ressourcenschonend zu agieren, ist es erforderlich, nach den effektivsten und effizientesten Möglichkeiten zu suchen und diese entsprechend vor Ort einzusetzen.
Insofern kann eine Spende von 1 Mrd. Euro für Filteranlagen an Schornsteinen in Entwicklungsländern wirksamer sein, als mit 1 Mrd. Euro die ohnehin schon gute Gebäudedämmung in Deutschland noch um ein paar Prozentpunkte zu verbessern.
Frau Herrmann hingegen lobte einerseits den Kapitalismus, der uns Fortschritt und Wohlstand und damit die Voraussetzungen für eine funktionierende Demokratie gebracht hat. Andererseits hält sie leider an Kipppunkten fest, beharrt daher auf dem Ausstieg aus CO2 in Deutschland bis 2045 und bezweifelt gleichzeitig, dass wir das mit Solar- und Windenergie schaffen können. Aber sie hat auch gleich eine Lösung parat: Kommando-Kriegswirtschaft nach britischem Vorbild im zweiten Weltkrieg. Die Unternehmen bleiben in privater Hand, aber der Staat bestimmt die Zuteilung von Rohstoffen und Energie und er bestimmt, was produziert wird. Gleichzeitig verzichten wir auf die Auto- und die Chemieindustrie (und sicher auch auf Stahl- und Glasindustrie und viele andere mehr). Die Arbeitsplätze müssten dann umverteilt werden, ein Privatauto werde es nicht mehr geben (aber es sollen E-Busse fahren) und der Lebensstandard würde sich z.B. halbieren. Die Frage von Herrn Dr. Stelter, ob das nicht Sozialismus sei, der ja wiederholt gescheitert ist, verneinte sie, da es Privateigentum an Produktionsmitteln weiterhin geben soll. Für mich stellt sich daher die Frage, ob es mir wirklich etwas nützt, wenn ich z.B. eine
Fabrik besitze, aber der Staat alles bestimmt und lenkt. Den Vorschlag von Herrn Dr. Stelter, in Entwicklungsländern die deutschen Gelder effektiver gegen den Klimawandel wirken zu lassen, lehnte sie ab, da alle Länder bis 2045 gehandelt haben müssen.
Die Möglichkeit, durch Innovationen eine bessere Lösung zu erreichen, fand sie unrealistisch, da Innovationen zu lange brauchen würden. Ihr Buch „Das Ende des Kapitalismus“, das dem Interview als Anlass diente, ist übrigens ein Spiegel-Bestseller gewesen.
Für mich hat sie viele richtige Aspekte beschrieben, aber stets die falschen Schlussfolgerungen gezogen. Ihr Pessimismus hinsichtlich der Kipppunkte und somit des Zeitdruckes bis 2045 und der Pessimismus, dass Innovationen zu spät wirken würden, ist typisch sozialistisch. Doch die Wirklichkeit ist anders. Karl Marx sagte voraus, die Weltrevolution würde in der Industrienation Deutschland starten. Doch „leider“ mochte Bismarck die wachsende Stärke der Sozialdemokraten nicht und erfand so die Sozialversicherung. „Leider“ waren die Gewerkschaften so stark, dass sie Lohnsteigerungen durchsetzten, denn „leider“ waren die Unternehmer so schlau, dass sie Produktionsausfälle durch Streiks nicht mochten. Die Menschen haben sich anders verhalten, als Karl Marx es vorhersah und so löste sich die soziale Frage immer mehr in Wohlgefallen auf.
Das Problem mit den Vorhersagen ist, dass sie die Zukunft betreffen und ständig immer mehr Unbekanntes in die Berechnung einzubeziehen ist. Das macht Vorhersagen umso unsicherer, je weiter sie sich in die Zukunft erstrecken. Logisch, dass das so ist und auch gut, dass es so ist.
Unsere AfD ist die Partei der Logik!
Prof. Heinsohn 2006: Demographie – „Wo es zu viele junge Männer gibt, wird getötet!“ Leider ist Prof. Gunnar Heinsohn am 16. Januar diesen Jahres in Danzig verstorben.
Lesen Sie dazu den Nachruf von Dr. Daniel Stelter HIER.

Ihr Arndt Zedef