02.10.2019 SG Lühe: Katzenschutzverordnung beantragt

Demnächst soll im Ausschuss für Feuerschutz und öffentliche Ordnung ein Antrag bzgl. einer Kastrations- und Registrierungspflicht für frelaufende Katzen behandelt werden. In Drochtersen besteht eine solche Verordnung bereits, sie sieht Strafen bis zu 5000 € vor.

 

Fragen dazu  an die Initiatorin des Antrages, Frau Cornelia Haak (Initiative KSVO LK Stade):

 

Sie schreiben in Ihrem Antrag:

“In der Vergangenheit wurden in der SG Lühe immer wieder vom Tierschutz mit großem
ehrenamtlichen und finanziellen Aufwand Katzen eingefangen und kastriert.”
1. Können Sie mir sagen, wie viele Tiere ungefähr in den letzten Jahren (von welchen Organisationen) in der SG Lühe gefangen und kastriert wurden und welche Kosten dieses ungefähr verursachte?
2. Erfolgt das Einfangen auf Hinweis / Anforderung von Einwohnern oder gibt es Personen, die herumfahren und nach herrenlosen Katzen Ausschau halten?
3. Können Sie ungefähr abschätzen, wie viele wilde Katzen in unserer Samtgemeinde leben?

Antwort von Frau Haak:

Sehr geehrte Frau zum Felde,

gerne beantworte ich Ihre Fragen:

Der Tierschutzverein, der sich hauptsächlich um die Kastration von scheuen und streunenden Katzen kümmert, ist der Tierschutzverein Tierhilfe Stade. Ich selber habe vor ca. 2 Jahren auf dem Campingplatz Nesshof gemeinsam mit der Tierhilfe ca. 30 Katzen eingefangen und kastrieren lassen. Einige davon wurden vermittelt, einige verblieben auf dem Campingplatz, die von einem Anwohner gefüttert wurden (die nachfolgende Betreuung fällt im übrigen auch in die die Amtspflicht der Fundgemeinde).

Weitere Populationen müsste ich erfragen. Herr Buchner ist aber auch darüber informiert, da ja die Gemeinde die Kosten dafür übernehmen müsste. Ich habe auch versucht, von der Tierhilfe Zahlen zu bekommen. Bisher leider noch keine Rückmeldung.

Es fährt niemand durch die Gemeinden und sammelt Katzen ein. fast immer wird der Tierschutz gerufen von Personen, die sich entweder gestört fühlen, oder die sich aus Tierschutzgründen (Katzen sehr krank und abgemagert, Geburt von Babykatzen etc.) an den Tierschutz wenden.

Zur Abschätzung, wie viele scheue und streunende Katzen in der SG Lühe leben, kann ich Ihnen einen statistischen Wert mitgeben: Es wird geschätzt, dass in Niedersachsen ca. 1,3 Mio. Katzen in Haushalten und 200.000 scheue und streunende Katzen leben. Runtergebrochen auf die SG Lühe( mit einer Einwohnerzahl von 10.000)bedeutet das, dass ca. 1430 Katzen, die einen Halter haben, leben und ca. 370 Katzen, die scheu (wildlebend) in der SG Lühe herumlaufen, die keinen Halter haben. Man kann aber davon ausgehen, dass die Zahl noch höher ist, wenn man davon ausgeht, dass ein Katzenpaar bereits dreimal im Jahr Würfe von ca. 4- 6 Babies bekommen kann.

Ich bin selbstverständlich gerne bereit, auf der Ausschussitzung weitere Auskufte zu geben. Ich war gerade gestern in der Stadt Buxtehude, im Inneren Ausschuss geladen. Dort wurde einstimmig die Empfehlung gegeben, die Kastrationsverordnung für das Stadtgebiet Buxtehude einzuführen.

Mit freundlichem Gruss
Cornelia Haak
Initiative KSVO LK Stade

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Hier das Protokoll aus dem Inneren Ausschuss in Buxtehude, der sich ebenfalls mit dem Thema befasst hat:
Demnach kann erst nach gerichtsfester Dokumentation der Erforderlichkeit eine Verordnung erlassen werden.
Auskunft von Herrn Buchner (Leiter des Ordnungsamtes der SG Lühe) zur Anzahl der kastrierten/behandelten Katzen und den Kosten in der SG Lühe:
2016: 60 Katzen / 5672 €
2017: 11 Katzen / 1000 €
2018: 12 Katzen / 1200 €
 
Fazit: Die AfD-Fraktion hält eine Verordnung in dieser Angelegelnheit z.Z. nicht für erforderlich, da die Anzahlen / Kosten darauf hindeuten, dass hier kein Handlungsbedarf gegeben ist. Außerdem wäre eine Strafe in Höhe von 5000 € völlig unverhältnismäßig.
 
Astrid zum Felde,

Vorsitzende AfD Fraktion SG Lühe