26.05.2015 Offener Brief an die Nordkirche

In einer gemeinsamen Erklärung vom 12.05.2015 wenden sich der DGB Nord und die ev. Nordkirche “energisch gegen jede Form rechtsextremer und rechtspopulistischer Propaganda und Praxis.” Die AfD wird hier explizit erwähnt, sie sei “durch eine Mischung aus rechtskonservativer bis extrem rechter und neoliberaler Ideologie geprägt”. Zu dieser Erklärung ein offener Brief des stellv. Vorsitzenden des AfD Kreisverbandes Harburg Land, Hans-Jürgen Bletz:

Buchholz, 14. Mai 2015

Sehr geehrte Herren!

Meinen Glückwunsch zu dieser Idee. Dass der DGB im Kern ein linksideologischer Haufen ist, ist allseits bekannt – zu gerne und zu oft hat sich der DGB mit der Antifa als gewalttätigen Stoßtrupp zusammen getan, um noch halbwegs glaubwürdig einen Anspruch auf eine gesellschaftliche Rolle erheben zu können. Sogar Strafgelder will der DGB für die sogenannten Antifa- “Aktivisten”  übernehmen.

Man muss inhaltlich ganz sicher nicht mit PEGIDA Positionen sympathisieren (sie erinnern sich in dem Zusammenhang sicher gerne an Art. 5 GG), jedoch müssten auch Sie anerkennen, daß Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten der PEGIDA von Ihren frischen Gesinnungsgenossen ausgeht, die sich dann ganz empathisch “Gesellschaftliche Gruppen” oder auch “Breites Bündnis” nennen.

Mit Entsetzen sehe ich nun, daß sogar die ev. Nordkirche auf den Zug des Populismus springt, um sich – unter Vorgabe einer gesellschaftlichen Verantwortung – mit den Truppen des DGB zusammen zu tun. Ihr Engagement gegen Radikalismus in Ehren, leider ist das – verursacht durch Ihre völlige Wortlosigkeit bei linksextremer Gewalt, wie sie regelmäßig in Hamburg und bei sogenannten “Gegendemonstrationen” gegen PEGIDA, bis hin zu Mordversuchen – zu erleben sind, schlicht nicht glaubwürdig. Wenn der DGB sich mit solchen Kreisen gemein macht, ist das nicht verwunderlich, aber:  Sie auch? Als Kirche?

Ist Ihnen bewusst, daß sich durch Ihre unreflektierte Solidaritätsbekundung die Antifa zukünftig auf den Segen Ihrer Kirche berufen kann?

Da ich annehme (ich kann mich natürlich irren), daß an der Spitze einer Kirche Menschen sitzen, die durchaus einen weiteren Blickwinkel haben, muss ich davon ausgehen, daß solches von Ihnen gewollt und beabsichtigt ist. Na ja, schließlich hatten Sie vor 75 Jahren auch kein Problem, die Kanonen des Führers zu segnen.

Und nun schwingen Sie sich auf und führen einen Kampf gegen politische Parteien und sind sich nicht zu schade, eine AfD mit der NPD in einen Topf zu werfen (hier erinnern Sie sich wohl weniger gerne an den Geist des Art. 5 GG). Wann werfen Sie die z.B. die CSU oder die CDU hinterher?

Es ist eine wenig ruhmreiche Tradition der Kirchen, sich mit den Mächtigen gemein zu machen. Auch wenn Sie nach dem Krieg beteuerten, daß Sie nie wieder eine politische Kirche sein wollten, die Praxis können wir aktuell wieder an Ihrer Erklärung vom 12.05.2015 bestaunen. Dies steht auch diametral zu dem Wort, welches sie zu Verkünden vorgeben, dem Wort Gottes. Sie haben Ihre Institution wieder massiv beschädigt.

Ich selbst war einmal evangelischer Christ, heute bin ich nur noch Christ. Ich habe früh erkennen müssen, was die ev. Amtskirche wirklich ist. Ich trat kurz nach meiner Konfirmation aus der ev. Kirche aus. Mein damals jugendliches Alter mag mir meine seinerzeitige Naivität verzeihen, ich hatte nämlich von der Kanzel das Wort Gottes erhofft.

Empfangen hatte ich stattdessen das Wort Lenins.

Ich wünsche Ihnen innere Einkehr und Besinnung.

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Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen Bletz

stellv. Vorsitzender AfD Kreisverband Harburg Land